Aus der Studie geht hervor, dass eine der Stärken Südtirols die Re-Industrialisierung ist. Im Vergleich zum Rest Italiens ist der Mehrwert, der vom verarbeitenden Sektor geschaffen wurde, zwischen 2007 und 2021 um 55 Prozent gewachsen und hat den Wert von 4 Milliarden Euro überschritten (5,7 Milliarden, wenn man auch das Baugewerbe berücksichtigt).
Ebenso geht aus der vergleichenden Analyse hervor, dass die Entlohnungen in Südtirol in allen Sektoren über jenen in Trient liegen. Betrachtet man die einzelnen Wirtschaftssektoren, so garantiert das verarbeitende Gewerbe im Durchschnitt die höchsten Gehälter.
Größere, exportorientierte Unternehmen zahlen besser
Deutlich wird zudem auch, dass die Entlohnungen mit der Betriebsgröße und der wachsenden Internationalisierung der Unternehmen steigen. Insbesondere Unternehmen mit 50 bis 250 Mitarbeitern zahlen gute Löhne. In diesen Bereichen liegt Bozen immer vor Trient.Trotzdem gibt es hier laut Studie noch Verbesserungspotenzial: Südtirol liegt nämlich, sowohl was die Anzahl der großen Unternehmen als auch den Anteil des Exports am BIP betrifft, hinter angrenzenden Regionen wie Tirol, Venetien oder der Lombardei.
„Südtirol braucht eine gezielte Industriepolitik“, sagt Vinicio Biasi, Präsident des Komitees der Kleinunternehmen und Delegierte für die gewerkschaftlichen Beziehungen im Unternehmerverband Südtirol (UVS). Die Politik müsse jene Unternehmen unterstützten, die eine hohe Produktivität haben, hochqualifizierte Arbeitsplätze mit einer überdurschnittlichen Entlohnung anbieten und die zudem für wichtige Investitionen im Land sorgen, betont Biasi.