Gemessen auf einer Skala von 0 bis 100 ist die Hilfsbereitschaft am Arbeitsplatz in
Südtirol in allen Branchen gleich stark ausgeprägt und liegt im Branchenschnitt fast exakt auf dem EU-Niveau von 77 Punkten. Die Handwerker helfen einander am öftesten (84 Punkte).
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Branche für Branche
Weil der Kundenkontakt im Gesundheits- und Sozialwesen deutlich schwieriger als in anderen Bereichen und der Arbeitsdruck gleichzeitig hoch ist, gibt ein Fünftel (20 Prozent) der Gesundheits- und Sozialbediensteten an, im Monat/Jahr vor der Befragung von Kollegen, Chefs und Kunden/Patienten schon mal aggressiv angegangen worden zu sein – ein deutlicher Unterschied zur nächstfolgenden Branche Hotellerie und Gastronomie mit 9 Prozent.
Schädliche Verhaltensweisen: Nicht nur Chefs und Kollegen, auch Kunden und Patienten
„Unter dem Schlagwort Diskriminierung werden sozial schädliche Verhaltensweisen wie Beleidigungen, Bedrohungen, unerwünschte sexuelle Annäherungsversuche bis hin zu
Mobbing und Gewalt verstanden. Ausgehen können diese von Vorgesetzten oder Arbeitskollegen, aber auch von den ,Endnutzern', sprich Kunden, Schülern, Patienten“, so AFI-Experte Tobias Hölbling.
Probleme vor allem bei Branchen mit Kundenkontakt
„Es ist folglich nicht verwunderlich, dass Beschäftigte in Branchen, in denen der Kundenkontakt unabdingbar ist und es um ernste Angelegenheiten geht, mit aggressiven Verhaltensweisen öfter konfrontiert sind als andere, in denen Kundenkontakt nicht in diesem Ausmaß und nicht unter diesen Vorzeichen stattfindet.“
Gefährdet auch Arbeitsplätze mit wenig Personal und viel Druck
Weitere Risikofaktoren für aggressives Verhalten am Arbeitsplatz seien eine knappe Personaldecke, große Arbeitsmengen und viel direkte Verantwortung Einzelner bei weitgehend unstrukturierten und oft auch unplanbaren Arbeitsaufgaben. Der unter diesen Arbeitsbedingungen entstehende Druck werde nicht selten an Arbeitskollegen weitergegeben und kann im Extremfall
Mobbing begünstigen.