Mittwoch, 17. April 2024

13 Tote bei russischem Raketenangriff auf Tschernihiw

Bei einem russischen Raketenangriff auf die nordukrainische Stadt Tschernihiw sind nach Behördenangaben mindestens 13 Einwohner getötet worden. Zudem seien mehr als 60 Menschen verletzt worden, teilte Innenminister Ihor Klymenko am Mittwoch bei Telegram mit. Die Rettungsarbeiten dauerten noch an. Staatspräsident Wolodymyr Selenskyj redete dem Westen einmal mehr in puncto Luftabwehr ins Gewissen.

Mehrere Gebäude wurden stark beschädigt. - Foto: © APA/AFP / SERGIY BUTKO

Regionalgouverneur Wjatscheslaw Tschaus sprach von drei Raketen, die in der Nähe des Zentrums der Hauptstadt der gleichnamigen Region eingeschlagen seien. Bürgermeister Olexander Lomako sagte, dass es kurz nach 9 Uhr Ortszeit 3 Explosionen in einem belebten Teil der Stadt gegeben habe.

Mehrere Gebäude, darunter ein mehrstöckiges Haus, soziale Einrichtungen und Privatautos seien beschädigt worden. „Leider setzt Russland seine terroristischen Aktivitäten gegen Zivilisten und zivile Infrastruktur fort, wie dieser Angriff auf Tschernihiw erneut bestätigt“, sagte er im Fernsehen. Präsident Wolodymyr Selenskyj forderte erneut mehr Luftabwehrwaffen von den westlichen Verbündeten.

Laut dem Regionalkrankenhaus von Tschernihiw wurden dort mindestens 18 bei dem Angriff verletzte Menschen behandelt. Weitere verletzte Zivilisten seien in andere Krankenhäuser gebracht worden. Die Bevölkerung wurde aufgefordert, Blut zu spenden.

Flammen und schwarze Rauchsäulen

Unbestätigte Videos auf Online-Plattformen zeigten Flammen und schwarze Rauchsäulen, die über der historischen Stadt aufstiegen und wie Menschen aus einem Bus rannten und Schutz suchten. „Dies wäre nicht passiert, wenn die Ukraine ausreichend Luftabwehrausrüstung erhalten hätte und wenn die Welt entschlossen genug gewesen wäre, dem russischen Terror entgegenzutreten“, sagte Selenskyj auf dem Kurznachrichtendienst Telegram. Tschernihiw liegt rund 150 Kilometer nördlich der Hauptstadt Kiew und ist eine der ältesten Städte in der Ukraine.

In den vergangenen Wochen hat Russland seine Angriffe auf ukrainische Städte intensiviert und wieder verstärkt den Energiesektor des Landes sowie andere kritische Infrastrukturen ins Visier genommen. Russland bestreitet aber, Zivilisten anzugreifen, obgleich seit Beginn der Invasion im Februar 2022 Hunderte Zivilisten getötet wurden.

Selenskyj fordert mehr Flugabwehr

Vor dem Hintergrund des schweren Angriffs auf Tschernihiw forderte der ukrainische Präsident Selenskyj mehr Flugabwehr von den westlichen Partnern der Ukraine. „Das wäre nicht passiert, wenn die Ukraine ausreichend Flugabwehr erhalten hätte und wenn die Welt entschlossen genug gewesen wäre, dem russischen Terror entgegenzutreten“, schrieb der Staatschef am Mittwoch auf Telegram. Es werde weiter nach Opfern unter den Trümmern gesucht.

Den Ukrainern fehle es bei ihrem Kampf nicht an Entschlossenheit, fügte Selenskyj hinzu. „Es braucht eine ausreichende Entschlossenheit unserer Partner und eine ausreichende Unterstützung, die diese Entschlossenheit widerspiegelt“, mahnte der Präsident.

Die Ukraine wehrt seit über 2 Jahren mit westlicher Unterstützung eine russische Invasion ab.

apa

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